Osteopathische Medizin
Osteopathie ist eine Form der manuellen Medizin, die auf der Diagnose und Behandlung von Beschwerden durch die ganzheitliche Betrachtung des Körpers basiert. Sie wurde im späten 19. Jahrhundert von Dr. Andrew Taylor Still in den USA entwickelt. Sie hat das Ziel die Struktur und Funktion des Körpers in Einklang zu bringen, um die Selbstheilungskräfte zu fördern.
Grundprinzipien der Osteopathie
1.Körper als Einheit
Der Körper wird als eine Einheit betrachtet, bei der alle Teile miteinander verbunden sind. Dies bedeutet, dass eine Störung in einem Bereich des Körpers Auswirkungen auf andere Bereiche haben kann.
2.Struktur und Funktion sind verbunden
Osteopathen gehen davon aus, dass die Struktur eines Körperteils seine Funktion beeinflusst. Daher kann eine veränderte Struktur oder Beweglichkeit eines Körperteils zu Funktionsstörungen führen.
3.Selbstheilungskräfte
Der Körper hat die Fähigkeit zur Selbstheilung. Osteopathen unterstützen diese natürlichen Heilungsprozesse durch manuelle Techniken.
Behandlungsansätze
Osteopathen verwenden manuelle Techniken, um die Gesundheit zu fördern und Beschwerden zu lindern:
Weichteiltechniken: Diese Techniken konzentrieren sich auf die Muskeln und das Bindegewebe des Körpers, um Spannungen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern.
Manipulation und Mobilisation der Gelenke: Sanfte Bewegungen und Manipulationen der Gelenke verbessern deren Bewegungsumfang und Schmerzen können gelindert werden.
Viszerale Techniken: Die Behandlung der inneren Organe verbessert die Beweglichkeit und Funktion.
Kranio-Sakrale Therapie: Konzentriert sich auf die feinen Bewegungen der Schädelknochen und der Wirbelsäule. Das Nervensystem beruhigt sich und die Gesundheit wird gefördert.
Osteopathie für Schwangere
Die Osteopathie bietet schwangeren Frauen eine sanfte und natürliche Möglichkeit, Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden während der Schwangerschaft zu fördern. Osteopathen nutzen manuelle Techniken, um den Körper der werdenden Mutter auf die Veränderungen vorzubereiten, die mit der Schwangerschaft einhergehen.
Vorteile der Osteopathie für Schwangere:
Schmerzlinderung: Viele schwangere Frauen leiden unter Rückenschmerzen, Beckenschmerzen, Ischias oder anderen muskuloskelettalen Beschwerden. Osteopathische Behandlungen können helfen, diese Schmerzen zu lindern, indem sie die Ausrichtung und Beweglichkeit der Wirbelsäule und des Beckens verbessern.
Verbesserte Durchblutung: Durch sanfte Techniken kann die Durchblutung verbessert werden, was zu einer besseren Versorgung der Organe und des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen führt.
Entspannung und Stressabbau: Osteopathie kann helfen, Stress und Anspannung abzubauen, was sowohl für die Mutter als auch für das Baby von Vorteil ist. Eine entspannte Mutter kann eine positivere Schwangerschaftserfahrung haben und das Wohlbefinden des Babys fördern.
Vorbereitung auf die Geburt: Osteopathische Behandlungen können helfen, das Becken und die umliegenden Strukturen auf die Geburt vorzubereiten, indem sie deren Beweglichkeit und Ausrichtung optimieren.
Häufige Indikationen für osteopathische Behandlungen bei Schwangeren
Rückenschmerzen und Beckenschmerzen: Dies sind häufige Beschwerden während der Schwangerschaft und können durch die Veränderung des Körpergewichts und der Körperhaltung verursacht werden.
Ischiasschmerzen: Schmerzen, die vom unteren Rücken bis in die Beine ausstrahlen, können durch Druck auf den Ischiasnerv entstehen.
Nacken- und Schulterschmerzen: Diese können durch die veränderte Körperhaltung und das zusätzliche Gewicht in der Brustregion verursacht werden.
Verdauungsprobleme: Osteopathie kann helfen, den Magen-Darm-Trakt zu entlasten und Symptome wie Sodbrennen oder Verstopfung zu lindern.
Schlafprobleme: Viele schwangere Frauen haben Schwierigkeiten, bequem zu schlafen. Osteopathie kann dazu beitragen, den Komfort und die Schlafqualität zu verbessern.